Vorbereitungen für mein Leben mit Kindern!

                    

 

In Hamburg wurde ich geboren, allerdings 3 Wochen zu früh. Ich war damals schon wahnsinnig neugierig und wollte wissen, wie die Welt da draußen aussieht. Meine Mutter war allerdings nicht so furchtbar begeistert, dass ich meine Einraum-Wohnung so früh räumen wollte. Sie erzählte mir später immer, ich hätte ihr wohl das Weihnachtsfest „geklaut“.

 

In Hamburg bin ich dann auch aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe meine Ausbildung gemacht. Mit 12 Jahren stand für mich fest, Kinder sind was Tolles. Ich will einen Beruf in die Richtung. Ich will mit Kindern arbeiten.

 

Nachdem ich meine Ausbildung zur Kinderpflegerin abgeschlossen hatte, bekam ich gleich im Anschluss – ja, unglaublich, aber damals war das alles noch möglich – einen Job im Kindertagesheim, erst als Zweitkraft und später als Gruppenleitung.

 

Ich hatte damals eine Gruppe mit 22 Kindern im Alter von 3 – 7 und meistens war ich allein. Wie sollte ich da die einzelnen Kinder kennen lernen? Wie sollte ich mit den Kindern vernünftig arbeiten? So hatte ich mir meine Arbeit nicht vorgestellt.

 

So beschloss ich: Ich werde Tagesmutter und war hellauf begeistert. Ich war „angekommen“, das war es was ich wollte. Damals war ich schon verheiratet, und deshalb konnte ich mir die Tagesmutter-Arbeit auch „leisten“.

 

Mit der Geburt meiner Tochter Kathrin wurden wir dann eine richtige Familie. Sie war ein fröhliches, neugieriges und manchmal sehr anstrengendes Kind, mit dem schönsten Kinderlachen der Welt. Nun war ich Ehefrau, Hausfrau, Mutter und Tagesmutter und recht zufrieden mit mir und meinem Leben.

 

Als Kathrin langsam ihre eigenen Wege ging, betreute ich dann 5 Tageskinder, leitete die Tagesmütter – Stadtteilgruppe in Barmbek, gründete eine Spielgruppe, später die Kindertagesgruppe „Teddybär“ und 2005 wurde die Kindertagesstätte „Lilliputs“ fast mein zweites zu Hause.

 

Ich sehe meine Arbeit als ständige Herausforderung. Kinder sind so toll, ehrlich, unverfälscht, sagen mir ihre Meinung und machen meistens das, was sie und wie sie es wollen. Sie zu begeistern, sie mit Ausdauer, Ruhe und einer gewissen Kreativität auf die, für sie richtigen Wege zu lenken, sehe ich als meine Aufgabe. Mein Verhalten immer wieder zu reflektieren und flexibel zu bleiben, das haben mir die Kinder beigebracht.

 

Ich hatte das große Glück mein Hobby (Kinder) zu meinem Beruf machen zu können und darüber bin ich sehr glücklich und dankbar. Ich liebe die großen Kleinen!

 

Leider ist das Schicksal im Jahr 2000 einmal heftig durch mein Leben gefegt. Danach war nichts mehr wie es einmal war. Ich musste von Kathrin Abschied nehmen. Ein Abschied für immer. Sie starb bei einem Autounfall und mit ihr starb mein Traum von meinen eigenen Enkelkindern. Ich werde nie erfahren dürfen, wie es sich anfühlt Oma zu sein. Schade!  

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