Wo sollten wir einen Krippenplatz hernehmen ? Wir hatten Arbeit
und ein zweites Kind, das war ohne Hilfe nicht möglich. Ende Juni
kam dann die Lösung ! Beim Amt für soziale Dienste sagte man uns,
dass im August zwei Kindertagesgruppen neu eröffnet würden und -
wir hatten Glück - es war auch noch ein Platz frei. Flugs riefen
wir bei der uns genannten Nummer an. "Regina.......... Kindergeräusche
im Hintergrund" - das war der erste Kontakt zur Kindertagesgruppe
"Teddybär".
Regina erzählte uns, dass eine Kindertagesgruppe ein relativ
neues Tagesmuttermodell in Hamburg ist. Die Voraussetzungen für
die Leitung einer solchen kleinen gemütlichen Gruppe ( 6-8 Kinder
), sind eine pädagogische Ausbildung und geeignete Räumlichkeiten.
Nach einer gründlichen Prüfung durch das Jugendamt, werden diese
Gruppen von der Stadt gefördert, indem die Eltern eine Bezuschussung,
wie im Tagesheim erhalten.
Sigrid, die mit Regina jeweils eine Kindertagesgruppe gründen
wollte, hatte nach langer schwieriger Ladensuche, endlich einen
Vermieter gefunden, dem auch die Kinder willkommen waren. So konnten
in Barmbek-Nord am 2. August 1993 die Pforten für 15 kleine Teddybären
geöffnet werden.
Dieses liegt nun schon ein halbes Jahr zurück. Was ist in dieser
Zeit geschehen ? Das Wichtigste ist natürlich, dass der "Teddybär"
für unsere Kinder ein zweites Zuhause geworden ist. In den vergangenen
Wochen war das für uns Eltern deutlich zu spüren. Aus den damals
sich fremden Kindern, ist inzwischen eine fröhliche Gruppe geworden,
in der jedes Kind seinen Platz gefunden hat.
Bei fast jedem Wetter ist die ganze Truppe unterwegs zum Spielplatz,
- einige Barmbeker kennen wahrscheinlich schon die quirlige Gruppe
vom Sehen - danach gibt es ein Mittagessen, das von einer Vollwertküche
geliefert wird und dann fallen die Kinder erschöpft in die kuscheligen
Schlafkojen, die Sigrid's Mann, Dieter gebaut hat. Zwischen 15:00
und 16:00 Uhr holen wir unsere Kinder ab und während sich die Kleinen
anziehen, halten wir Großen meist noch ein bisschen Klönschnack.
Damit sich die Eltern auch besser kennenlernen und wir wichtige
Dinge rechtzeitig besprechen können, machen wir alle 3 Monate einen
Elternabend. Auf diese Weise arbeiten wir eng mit Sigrid und Regina
zusammen. So sind wir auch auf die Idee gekommen, dass wir Eltern
kleine Arbeiten, wie Wäsche waschen, Fenster putzen, Sträucher schneiden
usw. übernehmen. Da wir 15 Eltern sind ist das für jeden wenig Arbeit,
die unseren Kindern jedoch viel bringt, weil wir damit Sigrid
und Regina entlasten können.
Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander und es entstehen auch
schonmal Gespräche, die nicht nur die Kinder betreffen. Damit ist
die Kindertagesgruppe für uns und die Kinder mehr als nur ein Ort,
an dem wir unsere Kinder während der Arbeit abliefern.
Es gäbe noch viel zu erzählen, denn mit 15 Kindern und ihren
Eltern tobt im "Teddybär" das Leben. Doch, wie heißt es
so schön : "Das
ist eine andere Geschichte............"